- soziale Verständigung
- soziale Verständigung,soziale Kommunikation, Verhaltensforschung: Verständigung von Angehörigen einer Tierart durch oft hochritualisierte Verhaltensweisen als Voraussetzung für ein Zusammenleben in Staaten, Kolonien oder Herden; ihr Ausdrucksverhalten wirkt über die optische, chemische oder akustische Sinnesorgane und löst für die Arterhaltung wichtige Reaktionen aus, übermittelt Stimmungen (Zug- oder Wanderbereitschaft) und Informationen über die Umwelt. Die soziale Verständigung ist im Allgemeinen angeboren und wird durch Erlerntes erweitert. Optische Verständigungsmittel sind z. B. Angriffs-, Droh- und Unterlegenheitsbewegungen bei Wirbeltieren, Bettelbewegungen vieler Vögel, Tanzbewegungen der Honigbienen, Radschlagen des Pfauenhahnes, Ausdrucksbewegungen mit dem Schwanz, den Ohren oder Extremitäten höherer Säugetiere, Schnauzenberührungen. Chemische Verständigungsmittel sind besonders bei Insekten und Säugetieren Duftstoffe, die aus speziellen Drüsen und/oder mit dem Harn oder Kot abgegeben werden und dem Erkennen der Geschlechtspartner, der Reviermarkierung, dem sozialen Zusammenhalt, der Paarung, Brutpflege und Orientierung dienen; Fische geben bei Verletzung Schreckstoffe ab. Akustische Verständigung gibt es v. a. bei Insekten, Vögeln und Säugern und ist sehr vielseitig: Bettel-, Demuts-, Droh-, Lock-, Schreck-, Such- und Warnlaute.
Universal-Lexikon. 2012.